Gutschein gegen Bargeld tauschen
Du bekommst die Bezahlkarte und nur 50 € Bargeld im Monat? Wenn du mehr
Bargeld brauchst, dann lass uns tauschen!
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Kaufe einen Gutschein in den Geschäften
Aldi, Lidl,
Edeka,
Kaufland,
Rewe oder
DM für 50€
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Bringe den Gutschein zu einer Tauschstelle!
Hier
bekommst du für die Gutscheine Bargeld.
Wo?
Bürgerbüro Die Linke
Theodor-Körner-Str. 7
69115 Heidelberg
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln am besten zu erreichen von den
Haltestellen Betriebshof und
Hauptbahnhof
Wann?
Jeden 2. Dienstag und jeden 3. Freitag im Monat von 17:00 Uhr bis 19:00
Uhr.
Die nächsten Termine:
- Dienstag, 09.09.
- Freitag, 19.09.
- Dienstag, 14.10.
- Freitag, 24.10.
Gutscheinausgaben
Du bist solidarisch mit Menschen mit Bezahlkarte und magst bei unseren
Aktionen mitmachen? Hol dir deinen Einkaufsgutschein bei einer unserer
Ausgabestellen!
Wo gibt es Gutscheine?
Café Leitstelle
Emil-Maier-Str. 16
69115
Heidelberg
Montag bis Donnerstag 09:00 - 18:00 Uhr
Zusätzlich bei Events
Bürgerbüro Die Linke
Theodor-Körner-Str. 7
69115
Heidelberg
Montag 09:00 - 12:30 Uhr, 14:00 - 16:00
Dienstag 09:30 - 16:00
Uhr
Mittwoch 09:30 - 12:30 Uhr, 14:00 - 18:00 Uhr
Freitag
09:30 - 12:30
Basement Bikes
Werftstraße 29
68159 Mannheim
Dienstag 10:00 - 13:00 Uhr, 14:00 - 18:00 Uhr
Donnerstag 16:00 -
20:00 Uhr
Café Gegendruck
Fischergasse 2
69117
Heidelberg
Immer bei der KüFa (Küche für alle, veganes Essen gegen Spende), Sonntag
20:00 Uhr
Collegium Academicum
Marie-Clauss-Str. 3
69126
Heidelberg
Immer bei der KüFa (Küche für alle, veganes Essen gegen Spende)
Am
letzten Sonntag im Monat, 17:00 - 20:00 Uhr
Je nach Verfügbarkeit gibt es meist Guscheine von
Aldi, Lidl,
Edeka, Kaufland,
Rewe oder DM für
50€
Offener Brief
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Jansen, sehr geehrte Mitglieder des
Ausschusses für Soziales und Chancengleichheit,
mit Schrecken und Fassungslosigkeit beobachten wir die schrittweise
Einführung der Bezahlkarte für Menschen im Asylbewerberleistungsbezug in
Baden-Württemberg. Aufgrund der Vielzahl an diskriminierenden,
einschränkenden und exkludierenden Aspekten der Bezahlkarte sprechen wir
uns gegen ihre Einführung in Heidelberg aus.
WeiterlesenWeniger anzeigen
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Schutzsuchende Menschen haben in Heidelberg wie andere auch ein
Konto. Mit der Girokontenkarte können sie über ihr Geld verfügen.
Wenn sie noch nicht im Erwerbsleben stehen, erhalten sie zunächst
Leistungen nach dem AsylbLG. Diese sollen zukünftig auf Bezahlkarten
überwiesen werden, mit denen sowohl Bargeldausgaben als auch
Überweisungen/Lastschriften beschränkt werden. Ziel: Keine
Überweisungen an die eigene Familie und an Schlepper, Abschreckung,
Reduzierung der „Pullfaktoren“. Dieser Hintergrund für die
Bezahlkarte verstößt gegen unsere Grundrechte: das
Diskriminierungsverbot, der Schutz der Familie, die
Persönlichkeitsrechte.
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Die Bezahlkarte ist ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Die
geflüchteten Menschen werden damit gegängelt. Der Einkauf in den von
ihnen bevorzugten Läden kann möglicherweise nicht stattfinden, weil
für kleine Läden die Einrichtung des Lesegeräts für Debitkarten zu
teuer ist. Für Überweisungen und Lastschriften braucht es die
Genehmigung durch das Sozialamt. Wenn besondere Bedarfe bestehen,
muss ein Antrag gestellt werden. 50 € Bargeld ist ein Betrag, der
dem Ermessen des Amts unterliegt. Die Zuweisung der Bezahlkarte
selbst unterliegt dem Ermessen. Dies wird nicht nur die Verwaltung
zusätzlich belasten, sondern macht auch die Abhängigkeit der
Betroffenen vom Amt monströs, auch weil Transparenz für sie verloren
geht.
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Das Ziel der Einführung der Bezahlkarte wird ohnehin nicht erreicht.
Der Wochenbericht 49/2024 des DIW zeigt, dass Auslandsüberweisungen
nur in ganz geringem Maße von Geflüchteten kommen, und sicherlich am
wenigsten von denen, die Leistungen nach dem AsylbLG beziehen, denn
diese Leistungen (maximal 441€) liegen noch unter dem Bürgergeld und
genügen sicherlich nicht den Anforderungen, die das Urteil des
BVerfG von 2012 stellte, wonach das Existenzminimum
migrationspolitisch nicht relativiert werden dürfe. Auch wiegen
selbstverständlich Fluchtgründe schwerer als die Frage der Leistung.
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Die Einführung einer restriktiven Bezahlkarte ist Teil eines großen
Angriffs auf die Rechte schutzsuchender Menschen. Der Abbau der
sozialen Rechte Geflüchteter geht einher mit dem Ausbau der Festung
Europa und Bestrebungen, sich der Verantwortung für den
Flüchtlingsschutz (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948,
Artikel 14) und den Verpflichtungen nicht zuletzt in Form der Genfer
Flüchtlingskonvention nach und nach zu entledigen. Der extremen
Rechten ist es gelungen, einen bestimmenden Diskurs zu entwickeln,
der Schutz suchende Menschen nur mehr als Bedrohung betrachtet.
Dieses rassistische Narrativ greifen leider auch seit Jahren
demokratische Parteien zunehmend auf. Sie treiben damit
Entsolidarisierungsprozesse voran und verschieben den
gesellschaftlichen Diskurs nach rechts. Die Bezahlkarte ist nichts
als populistische Symbolpolitik, die Rassismus bedient und die
Schutzsuchende weiter ausgrenzt, diskriminiert und kontrolliert.
Integration sieht anders aus!
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Die Einführung der Bezahlkarte ist nicht alternativlos. NRW hat eine
opt-out-Regelung eingeführt, die es den Kommunen erlaubt, die
Bezahlkarte nicht einzuführen. Davon haben mehrere Großstädte
bereits Gebrauch gemacht. Aber auch in Niedersachsen regt sich
Widerstand: obwohl es dort keine opt-out-Regelung gibt, hat die
Stadt Hannover erklärt, die Bezahlkarte nicht einzuführen und
leistet damit selbstbewusst offenen Widerstand. Der Gemeinderat hat
mehrheitlich und mit den Fraktionen von CDU, SPD und Grünen erklärt,
die Karte nicht einzuführen, weil sie diskriminierend ist.
Wir fordern die Fraktionen des Heidelberger Gemeinderats und die
Verwaltung auf, die diskriminierende und sinnlose Bezahlkarte auch in
Heidelberg abzulehnen.
Erstunterzeichnende
- Bettina Bauer-Teiwes
- Angelika Binding
- Lothar Binding
- Dr. Gabriele Buschbeck
- Dr. Konrad Buschbeck
- Waseem Butt
- Ulrike Duchrow
- Prof. Dr. Ulrich Duchrow
- Heidi Flassak
- Prof. Dr. Ute Gerhard
- Dr. Jörg Götz-Hege
- Gudrun Sidrassi-Harth
- Prof. Dr. Dietrich Harth
- Dr. Susanne Himmelheber
- Zara Dilan Kiziltas
- Margret Krannich
- Maria Kühn-Ludewig
- Prof. Dr. Wilfried Kühn
- Mia Lindemann
- Sahra Mirow
- Willi Morlock
- Jean-Michel Räber
- Hilde Stolz
- Prof. Dr. Ute Straub
- Nera Vukovic-Bringezu
- Jochen Winter (kath. Flüchtlingsseelsorger)
- Ulrich Wohland
- Bernd Zieger
- Antifaschistische Initiative Heidelberg
- Asylarbeitskreis Heidelberg e.V.
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Bezahlkarte stoppen! Heidelberg und Rhein-Neckar
- Chancen gestalten Heidelberg e.V.
- DIE ZEP
- FLINTA* KunstZimmer
- Frauen helfen Frauen e.V. Heidelberg
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Internationales Frauen- und Familienzentrum Heidelberg e.V.
- linksjugend ['solid] Heidelberg
- Schülis gegen Rechts Heidelberg
- Seebrücke Heidelberg
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Sozialistische Jugend – Die Falken Unterbezirk Heidelberg